Disziplinen

Rollkunstlauf, auch Rollschuhlaufen genannt, ist eine dem Eiskunstlauf ähnliche Sportart, die jedoch auf Rollschuhen ausgeübt wird. Die Sportler*innen präsentieren in Wettbewerben kunstvoll Sprünge, Pirouetten und Schrittfolgen. Zu Zeiten, als Eiskunstlauf nur im Winter stattfinden konnte, war Rollkunstlauf der Trainingsersatz für Eisläufer*innen während der Sommermonate. Dies ist auch der Grund, warum Rollkunstlaufen in seiner Popularität bisher im Schatten des Eiskunstlaufens stand. Heute ist Rollkunstlaufen eine eigenständige Sportart.

Im Rollkunstlauf gibt es verschiedene Disziplinen:
Kürlauf, Pflichtlauf, Paarlauf, Solotanz, Rolltanz (Paartanz), Showlaufen, Formationslaufen und Inline Artistic.

Auch werden die Rollkunstläufer*innen in verschiedene Leistungsklassen aufgeteilt. Angefangen bei den Häschen bis 6 Jahre, Häschen bis 8 Jahre, Anfänger 0, können die Läufer*innen dann durch ihre gezeigte und erbrachte Leistung in die nächsthöhere Klasse aufsteigen. Ab der Nachwuchsklasse dürfen die Läufer*innen dann auch an der Deutschen Meisterschaft starten.

Bei der SKG werden folgende Disziplinen ausgeübt: Kürlauf, Pflichtlauf, Paarlauf, Showlaufen und bis ins Jahr 2014 auch Formationslaufen.

Die Rollkunstläufer*innen tragen Rollschuhe, welche aus einem Stiefel, einem Gestell, vier Rollen und einem Stopper bestehen.

Kürlaufen

Die Rollkunstläufer*innen tragen wir beim Eislaufen Kürelemente vor. Dies sind Sprünge, Pirouetten und Schrittfolgen. Als Sprünge zeigen die Sportler*innen hauptsächlich Dreiersprung, Toeloop, Salchow, Flip, Rittberger, Lutz und Axel. Wie beim Eiskunstlaufen findet man auch Pirouetten in Waage-, Sitz- und Standposition. Jedoch kommen auch weitere Pirouetten, artistischer als beim Eislaufen, vor. Zu diesen amerikanischen Pirouetten, benannt nach ihrem Ursprung in den USA, gehören zum Beispiel Inverted (man rotiert zusätzlich noch um 180° horizontal, dreht also mit dem Rücken zum Boden in Waageposition), Hacke (man rotiert auf den Hackenrollen, d. h. den hinteren zwei Rollen) oder Broken Ankle (man rotiert nur auf den zwei Innenrollen). Weiterhin wird ausführliches Schrittmaterial, die Schrittfolgen, als Verbindungselement zwischen den Elementen verlangt.

Pflichtlaufen

Beim Pflichtlaufen werden Figuren auf 6 m großen Kreisen bzw. auf 2 m großen Schlingen vorgetragen. Die geometrischen Figuren erlauben diverse Kombinationen aus Bögen. Je nach Schwierigkeitsgrad tragen die Läufer*innen vorwärts oder rückwärts laufend auf verschiedenen Kanten (auswärts bzw. einwärts) eine Figur (z. Bsp. Drehungen wie Dreier, Doppeldreier oder Gegendreier, Wenden oder Gegenwenden) in stetiger Wiederholung vor. Hierbei werden die Elemente auf den Kreisen / Schlingen gelaufen. Das Pflichtlaufen erfordert nicht nur physische Fitness und eine gute Körperbeherrschung, sondern auch eine starke Konzentration auf die Figur. Es wird demnach auch oft als Bedingung für das Kürlaufen betrachtet, da es grundlegende Fertigkeiten wir Kantenlaufen, aufrechte Haltung und Körperbewusstsein schult.

Paarlaufen

Im Paarlaufen starten jeweils ein Mann (Junge) und eine Frau (Mädchen) zusammen. Wie beim Kürlaufen wird hier eine Kür, in denen ebenfalls Kürelemente zu finden sind, präsentiert. Diese werden allerdings nebeneinander und möglichst synchron dargeboten. Dazu kommen die so genannten Paarlaufelemente. Diese sind Wurfsprünge, Paarlaufpirouetten und vor allem Hebungen. Das Besondere am Paarlaufen ist die ausgeprägte Gestaltungsfreiheit des eigenen Laufens. So können z. Bsp. Paare bei Wettbewerben deren eigens kreierte Hebungen darbieten. Dies sorgt für eine große Vielfalt in den Paarlaufküren. Der Vorteil der Rollschuhe gegenüber den Schlittschuhen kommt vor allen Dingen in den Hebungen zum Tragen. Durch die Rollen ist es länger möglich, den eigenen Schwung zu behalten, beziehungsweise während einer Hebung erneut Fahrt aufzunehmen. Hierdurch sind längere und spektakulärere Kombinationen als im Eiskunstlauf möglich. Ebenfalls ein großer Unterschied zum Eiskunstlaufen ist die Tatsache, dass im Rollkunstlauf die meisten Hebungen nur durch eine schnelle Rotation des Paarläufers um seine eigene Achse möglich sind.

Showlaufen

Hier steht der Schaulaufeffekt der Unterhaltung im Vordergrund. Beim Schaulaufen ist alles erlaubt, was auf Rollen umsetzbar ist. Beim Showlaufen werden meist bekannte Musicals oder Filme auf Rollen umgesetzt und dem Publikum mit Kulissen, Kostümen und Musik dargeboten.

Formationslaufen

Formationsläufer*innen betonen die technische Schwierigkeit des Zusammenlaufens vieler Rollkunstläufer*innen. Hier werden verschiedene Formationen, d. h. Kreise, Blöcke, Mühlen oder Räder und weitere geometrische Formen, möglichst exakt gelaufen. Beim Formationslaufen kann man als Schülerformation (8 bis 15 Jahre) oder als Meisterklasseformation (ab 12 Jahre) an den Start gehen. Eine Formation besteht aus mindestens 12 Läufer*innen, höchstens 24 Läufer*innen.